Kleine Tiergeschichten

Störche 

(Schreitvögel, Freibrüter, Kinderbringer)

Sempach: Häufig hat man auf dem Traktor hochbeinige Begleitung. Weisstörche staksen direkt hinter den Maschinen her und suchen im frisch bearbeiteten Erdreich oder im gemähten Gras nach Nahrung. Insekten, Kleinsäuger, Amphibien und Würmer stehen auf ihrem Speiseplan. Alles was sie auf Wiesen, Feuchtgebieten oder eben im Ackerboden finden.

Der stolze Adebar
Es passt nicht zum Bild des noblen Storchs, dass sich der märchenhafte Adebar seine Nahrung zwischen PET Flaschen und leeren Dosen hervorklauben muss. Als Fabelwesen wird der Weisstorch als gelehrt und hochmütig beschrieben. Bei vielen gilt er aber als Glücks- bzw. Kinderbringer.Dies ziemlich im wörtlichen Sinn, denn der Name Adebar setzt sich aus den germanischen Wörtern für Glück (Auda) und tragen/ gebären (bera) zusammen. Zur Rolle der Kinderbringer gibt es verschiedene Ideen. Eine davon hat einen landwirtschaftlichen Zusammenhang. Früher hatten die Landwirte die Geburt ihrer Kinder auf die arbeitsarme Zeit im Februar und März geplant.Damit fielen die Geburten mit dem Zeitpunkt der Rückkehr der Störche aus dem Süden zusammen, quasi mit dem Nachwuchs im Gepäck.

R. Walder aus der Bauernzeitung vom 16.08.2024, 
Autorin Jill Schuller

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